Alter Jeep jetzt besser als neu – mit 492 PS

1 Jahr, 2 Monate her - 28 September 2023, auto motor sport
Alter Jeep jetzt besser als neu – mit 492 PS
Restomod-Umrüster Vigilante 4x4 aus Texas hat einen betagten Jeep neu aufgebaut. An Bord ist jetzt unter anderem ein moderner Hemi-V8 mit 6,4 Litern Hubraum.

Das mit dem "besser als neu" ist bei Oldtimern eine vielgedroschene Phrase, dürfte in diesem Fall allerdings tatsächlich stimmen. Denn beim neuesten Projekt des Restomod-Spezialisten Vigilante 4x4 aus Texas blieb keine Schraube unberührt und viel alte Technik nicht an Bord.

Die verwendete Basis, ein zweitüriger Jeep Cherokee aus dem Jahr 1975, gehört noch zur alten Garde der Fullsize-Saurier, die damals in den USA schwer angesagt waren. Der vom damaligen Jeep-Eigner AMC von 1974 bis 1983 gebaute Cherokee stellte eine Art Sportversion des viertürigen Jeep Wagoneer dar. Die S-Variante, welche sich Vigilante 4x4 vorgenommen hat, war seinerzeit die Topausstattung der Baureihe.

UNSERE HIGHLIGHTS

Vigilante geht bei den Restomod-Umrüstungen sehr akribisch vor. Die Modelle – verwendet wurde hier ein rostarmes Exemplar direkt aus Texas – werden bis auf den Rahmen auseinandergeschraubt und dieser dann mit 3D-Scannern vermessen. So lassen sich schon im Vorfeld maßgenaue Teile anfertigen, ohne diese erst am Objekt ausprobieren zu müssen. Der größte (und begrüßenswerteste) Schritt bei der Restaurierung war die Umrüstung des Fahrwerks. Die antike Blattfederkonstruktion machte einem modernen Offroad-Umbau mit Schraubenfedern hinten und Federbeinen vorne Platz, was den Fahrkomfort drastisch erhöhen dürfte.

Jetzt mit 6,4-Liter-Hemi-V8
Ein erhebliches Plus für die Fahrsicherheit bringen die mit Mehrfachlenkern angesteuerten Starrachsen, wo früher nur die Blattfedern für eine ungefähre Achsführung zuständig waren. Ebenfalls ein wichtiger Beitrag zu zeitgemäßer Fahrsicherheit sind die rundum verwendeten Scheibenbremsen; die gab es beim Original nur gegen Aufpreis für die Vorderachse. Die Achsen selbst sind Dana 44 (vorne) und Dana 60 (hinten), das ist robuste Ware.

Diese Robustheit im Antriebsstrang – verbaut ist noch ein Atlas-Verteilergetriebe und ein Tremec-Sechsgang-Handschaltgetriebe – ist recht hilfreich, denn unter der Haube des Cherokee wurde gewaltig aufgerüstet. Der 6,4-Liter-Hemi-V8 ist gut für 492 PS und ist mit 644 Newtonmetern fit für schwere Zugarbeiten. Dabei kann sich der künftige Eigner auf eine präzise Lenkung verlassen; die ist nämlich ebenfalls neu und stammt vom Spezialanbieter Borgeson.

Neben der hübschen Retro-Zweifarblackierung in Blau und Weiß hat sich Vigilante 4x4 mit ganz besonderem Ehrgeiz das Interieur vorgenommen. Dabei wurde großer Wert auf originales Ambiente gelegt. So sind die hinreißenden Schalter zum Beispiel für die Klimatisierung (Klimaanlage auch neu, von Vintage Air Magnum) erhalten geblieben, das originale Lenkrad darf auch weiter gedreht werden. Und der Sound kommt mit Unterstützung einer modernen JL-Anlage aus dem originalen Jeep-Radio von damals, erweitert um eine Bluetooth-Anbindung.

So viel Akribie hat natürlich ihren Preis: 295.000 Dollar ruft Vigilante 4x4 für einen solchen Umbau auf; das sind umgerechnet aktuell rund 276.000 Euro. Aber der Jeep ist ja auch besser als neu.

Fazit
Antike Optik, moderne Technik: Die Restomodder aus den USA schaffen oft wahre Kunstwerke. Der fast 50 Jahre alte Klassiker von Jeep ist bei der Aufarbeitung durch Vigilante 4x4 zu einem echten Prachtstück gereift.
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Fazit
Antike Optik, moderne Technik: Die Restomodder aus den USA schaffen oft wahre Kunstwerke. Der fast 50 Jahre alte Klassiker von Jeep ist bei der Aufarbeitung durch Vigilante 4x4 zu einem echten Prachtstück gereift.

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