Darum soll dieser Escort über 70.000 Euro kosten

2 Monate, 3 Wochen her - 29 September 2024, auto motor sport
Darum soll dieser Escort über 70.000 Euro kosten
Wenn man sich markante Kühlergrill-Formen der Automobilgeschichte ansieht, denken viele sicher zuerst an die Nieren von BMW. Doch auch das Gesicht dieses Automobils dürfte ganz weit oben auf der Liste stehen.

Schließlich geht sogar der Spitzname des Wagens auf die Form des Grills zurück. Die Rede ist vom Ford Escort der ersten Generation, auch Hundeknochen-Escort genannt. Von Beginn an war dieses Auto auf Sportlichkeit ausgelegt, doch die ganz flotten Varianten waren für den normalen Autofahrer und dessen Alltag zu teuer. Das änderte sich 1970, als Ford die Variante Mexico einführte. Das englische Ford-Werk feierte damit auch den denkwürdigen Sieg von Hannu Mikkola bei der London-Mexico-Langstrecken-Rallye. Seitdem gab es den 1,6-Liter-Motor mit 86 PS und einer Menge Rallye-Zubehör zu bezahlbaren Preisen. Die speziell verstärkte Karosserie war mit einer Rallye-Sport-Aufhängung und entsprechenden Bremsen ausgestattet. Weitere Elemente der Mexiko-Spezifikation sind die Minilite-Räder, das Springalex-Lenkrad, der Janspeed-Auspuff, die Contour-Sitze und Cibie-Leuchten sowie der Ölkühler.

Das englische Auktionshaus H&H Classics bietet bei einer Auktion im Imperial War Museum in Duxford am 9. Oktober einen der ersten Ford Escort Mexico an. Das Besondere: Es ist eines von geschätzt vier "Launch"-Mexico-Modellen, die Ford einen Monat vor dem offiziellen Produktionsstart baute. Es ist das vermutlich älteste überlebende Fahrzeug der Ford Advanced Vehicle Operations (AVO). AVO produzierte die hochmotorisierten Straßenfahrzeuge von Ford, die damals sehr beliebt waren und auch heute noch großes Interesse auf sich ziehen. Zu Beginn seiner nun 54 Lebensjahre verlieh Ford den Escort an die Polizeischule von Hendon, wo die Schüler ihn zu Testzwecken bei Verfolgungsfahrten einsetzten. Anschließend kaufte es ein Beamter der Fahrschule. Auf ihn folgten zwei weitere Halter.

Die Restaurierung dauerte elf Jahre
Das hier angebotene Auto bekam zwischen 2006 und 2017 eine umfassende Restauration, die um die 60.000 Pfund gekostet haben soll. Umgerechnet sind das etwa 71.100 Euro. Dabei verwendeten die Mechaniker so viele Originalteile wie möglich. Falls jemand die Ralleystreifen vermisst: Diese vier vor dem Produktionsstart gebauten Autos hatten original keine Streifen. Der neue Besitzer kann sich außerdem über eine umfassende Historienakte freuen. Darin finden sich unter anderem die Escort-Mexico-Verkaufsbroschüre, eine Kopie des "Classic Ford"-Magazins, in dem das Auto vorgestellt wurde, sowie eine Kopie des originalen Fahrtenbuchs und des DVLA-Besitznachweises. Der Mexico-Escort soll zwischen 60.000 und 70.000 Pfund (71.100 und 82.950 Euro) einbringen.

Fazit
Der Ford Escort der ersten Generation, bekannt als "Hundeknochen-Escort," wurde 1970 um die Mexico-Variante ergänzt. Mit einem 1,6-Liter-Motor und Rallye-Zubehör ausgestattet, feierte er den London-Mexico-Rallye-Sieg. Ein seltenes "Launch"-Modell, das vor Produktionsstart gefertigt wurde, kommt bald zur Auktion. Nach elfjähriger Restaurierung, die 60.000 Pfund (71.100 Euro) kostete, präsentiert sich das Fahrzeug in originalgetreuem Zustand. Der geschätzte Auktionspreis liegt zwischen 71.100 und 82.950 Euro.

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