Diese Sportwagen sind richtig flotte Geldanlagen

2 Jahre, 1 Monat her - 17 November 2022, AutoBild
Diese Sportwagen sind richtig flotte Geldanlagen
Bei berühmten Homologationsmodellen wie dem Porsche 911 Carrera RS 2.7 oder dem BMW 3.0 CSL ist viel Geld im Spiel. Ändert sich der Markt, gehen Preisschwankungen in die Zehntausende. Es gibt aber auch günstige!

Es kam immer mal wieder vor in der Auto-Historie: Um an bestimmten Rennserien teilnehmen zu können, müssen Autohersteller nachweisen, dass ihr Teilnehmer-Fahrzeug in einer gewissen Mindeststückzahl für die Straße gebaut wurde. So eine Zulassungsprozedur wird Homologation genannt. Und viele Autos, die nur für eine solche Homologation gebaut wurden, sind heute äußerst nachgefragt.

Ein Beispiel, dass fast jeder kennt, ist der Porsche 911 Carrera RS 2.7. Porsche stellte das Auto 1973 in Paris vor, ursprünglich sollten nur 500 Stück entstehen. Doch die Nachfrage nach dem 210 PS starken Sportwagen mit dem charakteristischen Heckspoiler, bald als "Entenbürzel" bekannt, überraschte den Hersteller völlig. Am Ende baute Porsche 1590 Exemplare vom Typ Carrera RS 2.7. Heute ist die Nachfrage nach dem Entenbürzel noch größer – und das spiegelt der Preis wider...
Viele zu Homologationszwecken von Renn- und Rallyeautos abgeleiteten Straßensportwagen gehörten zu den größten Gewinnern der Boomjahre auf dem Klassikermarkt. Der Carrera 2.7 RS darf sogar als Zündkerze für den 911-Hype gelten, der ab 2013/14 praktisch alle luftgekühlten Porsche drastisch teurer machte.

Hier die Preisentwicklung einiger populärer Homologationsmodelle

Die Preiskorrektur ließ den RS um 140.000 Euro im Wert schrumpfen

Die nachfolgende Preiskorrektur traf den Entenbürzel ebenfalls als Ersten, berichtet Marius Brune vom Marktbeobachter Classic Data. Das Touring-Modell erreichte demnach 2015 mit 590.000 Euro seinen Höhepunkt; seither ist es zwar auf 450.000 Euro abgestürzt, damit aber immer noch mehr als doppelt so viel wert wie vor zehn Jahren.

Der riesige Abstand zum selteneren Sport-RS zeigt laut Brune, dass im Markt für teure Sammlerautos rationale Maßstäbe oft keine Rolle spielen. Preissprünge gehen innerhalb weniger Jahre in die Zehntausende und können zuweilen sogar sechsstellig sein. Bei Raritäten mit kleiner, exklusiver Fangemeinde registriert der Experte zudem ein häufiges Auf und Ab.

Sinkt die Zahl der Kaufinteressenten, sinkt auch der Preis des Modells

"Handelsplattform für solche Fahrzeuge sind meist Auktionen", sagt Brune. "Das sind Momentaufnahmen, weil die Preisbildung extrem von Art, Zahl und Stimmung der Bieter abhängt." Verbreitet rechnet der Experte in nächster Zeit mit stabilen bis steigenden Werten: "Das Geld ist da, die Nachfrage auch." Bei den Lieblingen der Käufer gebe es jedoch Verschiebungen, aktuell zu sehen beim BMW 3.0 CSL, wo mit der Zahl an Interessenten auch die Preise sinken.

"Die große Zeit des CS liegt 50 Jahre zurück", sagt Marius Brune. "Junge BMW-Fans schauen sich inzwischen nach jüngeren 'Helden' um, was wir an starken Preiszuwächsen bei 80er-Jahre-Modellen sehen." Auch das extrovertierte, vom zivilen CS 166500 abgeleitete "Batmobil" bekam die Flügel gestutzt, fiel von 205.000 Euro (2019) auf 145.000 Euro. Von den auf 1165 Kilo abgespeckten Dreiliter-Coupés entstanden zwischen 1971 und 73 in drei Ausbaustufen 1265 Exemplare. Der bis zu 220 km/h schnelle Zweitürer gilt als erstes Modell der späteren BMW Motorsport GmbH.

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