Walter Röhrl kennt jeden Porsche und kann von einem Sportwagen mit Zuffenhäuser Genen nur schwer überrascht werden. Wer mit der Vita und der Porsche-Leidenschaft der Rallye-Legende oberflächlich vertraut ist, könnte auf diesen Gedanken kommen. Schließlich ist Röhrl nicht nur vermutlich jeden Porsche-Typen schon gefahren. Er hat zahlreiche Meilensteine der Firmengeschichte mitentwickelt. Doch weit gefehlt! Röhrl hat seit kurzem einen speziellen Porsche-Neuzugang in seiner Garage stehen und ist begeistert.
Besonderer Porsche mit 260 PS
Flugzeugmechaniker Viktor Grahser hat sich den offenen Porsche 356 ausgedacht. Grahser lebte viele Jahre in Australien und war dort als großer Porsche-Enthusiast bekannt. Als der Österreicher nach Europa zurückkehrte, brachte er drei Porsche 356 mit. Der, der inzwischen in Walter Röhrls Garage parkt, ist ein 356 B Roadster aus dem Jahr 1959. Er hatte bereits zu Grahsers Rückkehr nach Österreich den Sechszylinder-Turbo eines Porsche 930 von 1977 mit 260 PS im Heck. Doch leider fand Grahser bis zu seinem unerwarteten Tod 2008 nicht die Zeit, das Projekt zu beenden. Das übernahm Rafael Diez, ein ausgewiesener Spezialist für klassische Porsche. Eine an den Porsche 911 S erinnernde Frontlippe, zwei Lufteinlässe in der Motorhaube und ausgestellte Kotflügel hatte der Super-356 da bereits. Diez restaurierte, ließ schweißen und notwendige Zinn-Arbeiten durchführen, er stellte Motor und Fahrwerk ein, passte die Scheibe an die Karosse an und machte aus dem Rechts- gleich noch einen Linkslenker. Schließlich bekam der inzwischen 356 3000 RR getaufte Wagen noch einen neuen Innenraum in Rot und schicken schiefergrauen Lack. Schöpfer Grahser hatte seinen Lieblingsporsche 356/930 genannt. Der neue Name am Heck des Wagens steht fürs Modell, den Hubraum des Motors und "Röhrl Roadster".
Röhrl zeigt sich begeistert
Walter Röhrl zeigte sich zunächst skeptisch, als Diez ihn bat, den arg umgebauten 356 Probe zu fahren. Umso begeisterter sei er dann aber gewesen, als er spürte, wie gut der Super-Porsche ausbalanciert ist, heißt es. Kein Wunder also, dass der zweimalige Rallye-Weltmeister nicht widerstehen konnte. Auf den beiden Lufteinlässen in der Motorhaube thronen inzwischen die Siegerplaketten von Röhrls vier Triumphen bei der Rallye Monte Carlo. "Der macht richtig Spaß", sagt er über den außergewöhnlichen Porsche.
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