Diese 15 Klassiker sind besonders wichtig

hace 1 año, 8 meses - 30 junio 2022, AutoBild
Diese 15 Klassiker sind besonders wichtig
Das sind die Superstars: Diese 15 Oldtimer sind die wichtigsten Klassiker von allen, weil sie Leuchttürme für die heutige Oldtimer-Szene sind. Aus diesen Gründen sind diese Klassiker besonders wichtig!

Vor vielen Jahrzehnten trafen sich ein paar alte Herren nach Feierabend in ihren zugigen Garagen. Zum Basteln: Mit Bierpulle, Zigarette und hochgekrempelten Hemdsärmeln schraubten sie an uralten Vorkriegsautos. Dann gingen sie wieder ins Haus. Ein extravagantes Hobby, um das nicht viel Aufhebens gemacht wurde. Und heute? Heute ist die Oldtimerei Breitensport.

Zum 1. Januar 2022 gab es mehr als 731.000 Autos und Motorräder, die älter sind als 30 Jahre. Davon haben mehr als 700.000 das H-Kennzeichen, sind also überwiegend penibel gepflegte Veteranen, deren stolze Besitzer mindestens ein Auge auf sie haben. Bedenkt man, dass es ein Jahr zuvor unter 650.000 waren und dass die Kurve seit fünf Jahren ziemlich sauber und satt ansteigt, kann es bis zur Million nicht mehr lange dauern. Schon heute sind es mehr als ein Prozent des gesamten Kfz-Bestands in Deutschland, einige tragen auch eine rote 07er-Nummer!

Die 15 wichtigsten Klassiker der Szene

Starke Gemeinschaft von Enthusiasten

Diese Zahlen zeigen: Es ist eine starke Gemeinschaft, die da das geliebte technische Kulturgut am Knattern, Laufen und Glänzen hält. Und rund um sie Fachwerkstätten von der Autosattlerei über Motorkliniken bis zum Lackierbetrieb. Kurzum: Millionen Menschen haben materiell und ideell am Klassiker-Kult teil. Dass es so weit kam, verdanken sie – neben ihrer Leidenschaft – den wirklich wichtigen Autos. Sie sind besonders innovativ oder erfolgreich. Wichtige Klassiker haben nur ein Merkmal: Sie begeistern viele Leute für alte Autos. Sie sind die Leuchttürme in einem Meer von tollen, innovativen, mitunter auch problematischen Oldtimern.

Die 15 wichtigen Klassiker sind toll, viele träumen davon, einen zu besitzen – aber wenn es nur sie gäbe, wäre die bunte Klassiker-Welt ziemlich trist. Ehren wir sie daher, aber loben wir sie auch nicht in den Himmel.

VW 1302 "Käfer"
Der König der wichtigsten Klassiker: Der Käfer wurde immer geliebt und gehasst. In allen Varianten gilt er als innovativ und überschätzt zugleich als irre schön oder schlimm. Aber er ist weiterhin das populärste Auto mit H-Kennzeichen in Deutschland und wird weltweit auf den ersten Blick erkannt. Am stärksten bei sich ist er als VW 1302. 1971 erreichte er mit 1.291.612 Exemplaren sein bestes Produktionsjahr, Anfang 1972 überholte er den Ford T als meistgebautes Auto. 1974 kam mit dem VW Golf der Absturz.

Ford Granada
Urvater aller Youngtimer: Hinterradantrieb und V6 lockten in den 1990er-Jahren Fahranfänger mit Farbrolle und Schweißgerät. Wie sie mit den damals zehn bis 20 Jahre alten Ford Granada umgingen, mag uns heute Tränen in die Augen treiben. Aber dass alte Autos bei jungen Leuten cool wurden, hat wesentlich mit den entspannt individualisierten Granada und Taunus zu tun, mit Opel Rekord und Mercedes /8. Kinofilme erledigten den Rest.

Mercedes-Benz 300 SL "Flügeltürer"
Der moderne Mercedes: Die Flügeltüren vom Mercedes-Benz 300 SL sind das Erkennungsmerkmal, aber zweitrangig. Die Baureihe W 198 hat 1954 den Neustart von Mercedes als moderner, von den Nazi- und Kriegsjahren emanzipierter Marke begründet und Amerika für den Stern erschlossen. Das macht den Flügel so wichtig für alle Mercedes-Fans.

Ford Model T
Das Schnauferl: Als die Welt noch an nackten Fortschritt glaubte, legte eine Handvoll Nostalgiker mit Autos aus der Messing-Ära den Grundstein für die heutige Oldieszene. Der Ford Model T, ab 1926 auch knapp 9000-mal in Berlin montiert, spielte dabei eine zentrale Rolle. Es war robust, verfügbar, weckte Erinnerungen – die gleichen Kriterien wie heute.

Opel Manta
Volkssportwagen: Der erste war elegant, der zweite (Foto) verkam irgendwann zum Witz. Robust waren dank Ascona-Technik beide Baureihen vom Opel Manta. In den Alltagsautoablegern Manta, Ford Capri und VW Scirocco fanden in den 70ern viele ihre große Autoliebe. Heute ist das Opel-Coupé weniger populär als Neuwagen, aber dennoch nicht zu unterschätzen. Darum ist er einer der 15 wichtigsten Klassiker.

Citroen 2CV "Ente"
Klassiker ab Werk: Heute kaum noch vorstellbar: Bis 1990 baute Citroën Enten – mit 600-Kubik-Zweizylinder und 29 PS, am Ende sogar mit ungeregeltem Kat. 3,9 Millionen Citroën 2CV entstanden insgesamt. Gekauft wurden sie zuletzt nur noch von Menschen, die mit ihrem Auto zeigen wollten, dass sie Autos nicht so ernst nehmen. Auto-Enthusiasmus – nur anders.

Trabant 601S
Der Politiker: Für 16 Millionen Menschen war der Trabant 601 Alltag, für 5,3 Milliarden ist er das Gesicht einer Weltrevolution. Vielleicht ist das Planwirtschaftsprodukt vom Entwurf bis zum Herstellungsende das politischste aller Autos. Bei Produktionsbeginn (als P50) 1957 war der Trabi recht modern, 1991, nach 3,1 Millionen Autos, ein Werksklassiker wie die Ente.

Porsche 911
Titelheld: Kein anderes Auto war öfter auf dem Titel der AUTO BILD KLASSIK. Und dafür gibt es einen Grund: Bei keinem sonst ist das Interesse über die Jahre so hoch. Der Porsche 911 ist für viele ein Traumwagen, vor allem in den luftgekühlten Varianten wie der von 1973 bis 1989 gebauten G-Serie. Dass er zu teuer ist, stimmt. Aber zuletzt fielen die Preise.

Alfa Romeo Spider
Italiens Botschafter: Alfisti mögen Modelle wie die Giulia bevorzugen, aber der Alfa Romeo Spider mit seinen 27 Jahren Bauzeit bis 1993 hatte unschlagbare Breitenwirkung für den Ruf der Marke und Italiens Autobau insgesamt. Dessen übliche Mängel (vor allem Rost) ließen sich nie so gut gelaunt übersehen wie hier. Außerdem rettete er das Offenfahren über die 70er.

Mini
Popstar: Quermotor und Frontantrieb gab es schon vorher. Aber dem Mini gebührt die Ehre, die Vorzüge des Konzepts durch radikale Verdichtung für alle Welt verständlich gemacht zu haben: 3,06 Meter lang, 620 Kilo leicht, dabei fünf Sitzplätze. Und er war ein Freund der Stars. Der Auto- und Minirock-Fan Twiggy nutzte ihn ebenso wie die Beatles.

Datsun 240Z
Frühstart in Europa: Hierzulande war er ein Flop. Vom Datsun 240Z wurden nur 303 Exemplare verkauft, vom aufgebohrten 260Z kamen überhaupt nur 1600 nach ganz Europa. Vor allem die Amerikaner waren flexibler und schlossen den Sechszylinder-Sportler ins Herz. Eine halbe Million Z der ersten Generation wurden gebaut. Heute ist er auch bei uns wichtig: als Fixpunkt aller Japanfans.

Ford Mustang
Richtiges Pferd: Bei der Jahreszahl 1967 werden Mustang-Fans schwach. Alle anderen wissen nicht, dass das ikonische Ford Mustang Fastback damals seine Hochform erreichte, bevor die Baureihe ab 1969 erst zu fett und ab 1973 zu mickrig wurde. Was sie aber wissen, ist: Der Mustang ist das Pony Car schlechthin, er machte starke Autos bezahlbar.

Mercedes W123
Konkurrenzlos: Opel abgehängt, BMW und Audi noch nicht auf gleichem Niveau. Als 1976 der Mercedes-Benz W123 auf den Markt kam, war die Marke ein Solitär. Der letzte Chrom-Benz gilt als Inbegriff einer goldenen Ära, und weil er gegenüber dem Nachfolger 124 so alt aussah, früh ein Klassiker. Heute ist er das zweitpopulärste Auto mit H-Kennzeichen.

Land Rover
Wer schön sein will... Von 1948 bis 2016 wurde der Geländewagen mit der aufgenieteten Aluhaut in Großbritannien gebaut. Außer im Gelände war der Land Rover Defender überall grottenschlecht (Sitzposition, Komfort, Fahrleistungen, Lärm). Trotzdem erarbeitete er sich eine riesige Fangemeinde unter Menschen, die sonst nie ein altes Auto gefahren wären.

Ferrari F40
Posterboy: Der jüngste Oldtimerboom war getragen von den 40- bis 50-Jährigen. Deren Autobegeisterung stammt aus der Zeit der Supercar-Duelle. Für 487 PS und 324 km/h bemühte Ferrari damals für den F40 ein Rennwagenchassis (vom GTO Evoluzione) und Gummitanks, die alle zwölf Jahre für 12.000 Euro erneuert werden müssen.

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