Die Farbe ist nicht original, der Kilometerstand ebenso unbekannt wie die Wartungshistorie oder die Anzahl der Vorbesitzer. Würden Sie ein solches Auto kaufen? Vielleicht schon, denn zum einen handelt es sich bei dem Ferrari, den das österreichische Auktionshaus Dorotheum am 7. Dezember 2022 online versteigert, um einen von nur 470 jemals gebauten 365 GT4 2+2. Und zum anderen fuhr Niki Lauda das Auto.
Ferrari-Fahrer mit 24 Jahren
Zwei Jahre war der Rennfahrer mit dem Zwölfzylinder-Coupé unterwegs. Er hatte ihn als Dienstwagen gleich nach seiner Vertragsunterzeichnung bei Ferrari bekommen und mit italienischem Zollkennzeichen genutzt, so die Beschreibung im Auktionskatalog. Ein Bild von September 1973 zeigt Lauda beim Waschen seines Dienstautos, das damals noch in Grigio Argento lackiert war. Der Rennfahrer war zu diesem Zeitpunkt gerade mal 24 Jahre alt.
Im Jahr darauf fährt Lauda für Ferrari in der Formel 1, gewinnt den Großen Preis von Spanien in Jarama, kollidiert auf dem Nürburgring mit Jody Scheckter und wird am Ende der Saison Vierter hinter seinem Teamkollegen Clay Regazzoni. In seinem zweiten Ferrari-Jahr wird Lauda Weltmeister.
Den 365 GT4 2+2 hat er da schon abgegeben: Im Januar 1975 verkauft er ihn an den Bruder eines Mitarbeiters von Denzel in Innsbruck. Ein weiterer Besitzer, Karl Oppitzhauser, ist ebenfalls Rennfahrer. Ein anderer Sohn des österreichischen Ferrari-Importeurs Wolfgang Denzel lässt die Karosserie "auf irgendwie Dunkelrot metallic umlackieren", so die Beschreibung des Auktionshauses. Die Spur von Laudas Ferrari verliert sich so gründlich, dass der aktuelle Besitzer nicht weiß, dass Lauda einst seinen Ferrari fuhr.
FAZIT
Jetzt sind Geschichte und Auto wieder beisammen, beides steht nun zum Verkauf. Es wird spannend, welchen Erlös Laudas Ferrari erzielt. Je nach Zustand ist ein 365 GT4 2+2 laut der Notierungen von Classic-Analytics zwischen 27.200 und 101.200 Euro wert.
Noticias relacionadas