Das bei Pininfarina entworfene Fiat 130 Coupé gilt als Design-Meilenstein. Seine Fans verehren den Zweitürer für die klare Eleganz, die ihm Paolo Martin und Leonardo Fioravanti ins Blech schneiderten.
Leidenschaftliche Verehrer finden sogar, Ford-Designer Uwe Bahnsen habe für den zweiten Granada bei diesem Fiat abgekupfert.
Das Coupé trägt maßgeschneiderte Garderobe und hat coole Details
Wer heute ein Fiat 130 Coupé fährt, beweist besonderen Geschmack. Der Wagen ist äußerlich völlig eigenständig von der viele Jahre im Ludwigshafen-"Tatort" gezeigten Limousine 130 (s. Video oben) und wurde so bei Pininfarina in Kleinserie hergestellt. Laut einer Fiat-Anzeige von 1972 scheuten die Italiener keine Kosten und Mühe, den Entwurf eins zu eins umzusetzen.
Außen stehen dafür die gestreckten Linien, im Innenraum sind es Details wie die Instrumente in Fadenkreuz-Optik, das schlanke Lenkrad und der Hebel der Handbremse. Der sinkt nach dem Anziehen automatisch in seine Ausgangsposition zurück und kann Unwissende beim Anfahren zur Verzweiflung bringen.
Besonderes Highlight für Fahrer mit Spieltrieb: Die Hupe hat einen Umschalter, der Wechsel zwischen lautem Überlandhorn zum Lkw-Erschrecken und eher schüchterner Quäk-Membran für den Stadtverkehr möglich macht.
Der Fiat ist ein solider Wagen mit Qualitäten
Neben seinem Stil überzeugt das Coupé mit seiner soliden Seite. Die Alltagstauglichkeit ist hoch, die Pannenanfälligkeit gering und der Langstreckenkomfort erfreulich. Der Lampredi-V6 mit 3,2 Litern Hubraum und 165 PS läuft seidig und dreht freudig. Die Fahrwerksabstimmung ist den Machern rundum gelungen, sie zeigt sich so geschmeidig wie sportiv.
Und was kostet solch ein Fiat-Coupé? Aktuell sollte man davon ausgehen, mindestens 20.000 Euro für ein ordentliches Exemplar anlegen zu müssen. Gar nicht so viel für einen Meilenstein. Doch der Fiat ist im Stillen zu etwas Besonderem gereift. Ein großer wirtschaftlicher Erfolg war ihm zu seiner Zeit nicht vergönnt, denn er war für ein Auto vom Massenhersteller einfach zu teuer.
Wer heute eins der 700 als fahrbereit eingeschätzten Exemplare haben möchte, braucht Leidenschaft. In einigen Bereichen ist die Ersatzteilversorgung schlicht desolat.
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