Chassis Nummer 0413 GT entstand 1955 und wurde an Dr. Enrico Wax ausgeliefert, der Whisky von Johnnie Walker und Champagner von Moet & Chandon nach Italien importierte. Lackiert wurde der Europa GT ab Werk in Grigio Metallizzato – und danach offenbar nie mehr. Der Lack wirkt stumpf und stellenweise leicht verbrannt. Stoßfänger und Zentralverschlüsse der Borrani-Speichenräder sind mit Rost überzogen. Relativ gut erhalten wirkt das mit orangem Leder ausgestattete Interieur.
Aus Italien nach Kalifornien
Über die frühen Jahre des Autos ist wenig mehr bekannt, als dass es um 1960 herum in die USA exportiert wurde. Dort kaufte ein Sammler aus Süd-Kalifornien den 250 GT. Die originalen schwarzen Kennzeichen des Bundesstaates Kalifornien sind bis heute am Auto befestigt. Mitte der 60er-Jahre kam der Ferrari in die Sammlung von US-Klassikern, Vorkriegs-Ford und anderer früher Ferrari. Gefahren wurde der Wagen nicht mehr. In dieser Sammlung blieb der Sportwagen laut Auktionshaus Gooding & Co. Bis heute sammelte der Dreiliter-Zwölfzylinder 33.671 Kilometer. Der Schätzwert liegt bei 2,2 bis 2,6 Millionen Euro. Die Auktion findet vom 3. bis 7. Mai online statt.
Dass einer von 43 gebauten Ferrari 250 Europa GT auf den Markt kommt und dann noch öffentlich bei einer Auktion verkauft wird – klar, das ist ein seltenes Ereignis. Die übersichtliche Historie und der niedrige Kilometerstand – sofern belegt – steigern den Wert. Wird er erreicht, könnte dies einer der teuersten Auktionsklassiker dieses Jahres werden.
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