Meisterstücke von Pininfarina sind entweder superteuer oder günstig!

il y a 1 année, 5 mois - 19 Juin 2023, AutoBild
Lancia Flaminia coupe
Lancia Flaminia coupe
Das italienische Designstudio Pininfarina prägte über Jahrzehnte das weltweite Autodesign. Diesseits von Ferrari & Co locken günstige Einsteigerautos, die die Handschrift des Meisterdesigners tragen.

Der Name Pininfarina zergeht Oldtimerfans auf der Zunge. Weit über Italien hinaus hat das Turiner Designstudio Automobilgeschichte geschrieben. Firmengründer Battista prägte mit seiner Trapezlinie die Stilistik der modernen Limousine. 
Und so tragen viele beliebte Alfa, Lancia und mythisch verklärte Ferrari die Handschrift des Hauses Pinifarina. Unter den von AUTO BILD KLASSIK gekürten 100 schönsten Klassikern aller Zeiten tummeln sich gleich 13 Autos aus dem Pininfarina-Designstudio! 

Koreaner von 2001 in italienischem Design

Und sogar der koreanische Minivan Hyundai Matrix ist eine Pininfarina-Schöpfung – wenn auch eine der wenigen, denen ­Marius Brune vom Marktbeobachter Classic Data kein Liebhaber-Potenzial zutraut. 

Guter Stil muss dennoch nicht teuer sein. Im Falle von Pininfarina findet er sich manchmal sogar zum Mitnahmepreis auf Gebrauchtwagenplätzen.

Dort parken etwa das Peugeot 306 Cabrio oder das 406 Coupé, mit dem die jahrzehntelange franko-italienische Zusammenarbeit endete. Viele sagen ihm frappierende Ähnlichkeit mit dem Ferrari 456 GT nach. Als V6 gibt es den Franzosen in gutem Zustand ab 5000 Euro. Der Ferrari kostet das Zehnfache.

Auch der Cadillac Allanté, General Motors' Antwort auf den Mercedes SL, stammt von Pininfarina – und ist mit 13.200 Euro im Zustand 2 oder 7800 Euro im Zustand 3 für einen V8-Roadster ein Schnäppchen.

Im mittleren Preissegment bis 50.000 Euro tummeln sich ebenfalls zahlreiche Kreationen des Hauses: von kultigen Allzeit-Ikonen wie dem Alfa Spider, der im Wert nach wie vor steigt, bis zu Kenner-Geheimtipps wie dem Lancia Flaminia Coupé, das angeblich einer der persönlichen Favoriten des Firmengründers war.

Ferrari 250 GTO

Das italienische Designstudio Pininfarina ist berühmt: Neben Ferrari tragen aber auch Alltags-Oldies seine Handschrift. Das kosten sie! Der Teuerste der Pininfarina-Marktanalyse: Ein 250 GTO erzielte einst bei Sotheby's umgerechnet sagenhafte 42,1 Millionen Euro. Als teuerstes Auto der Welt wurde der Zwölfzylinder-Sportwagen zwar zuletzt vom Mercedes Uhlenhaut-Coupé entthront, doch bei Auktionen dürfte die Ferrari-Ikone aber auch künftig für Fantasiepreise gut sein. Die Kombination aus "Ferrari", "Pininfarina" und "Rarität" macht's möglich, nur 36 Stück wurden gebaut.

Hyundai Matrix

Der Günstigste: Ab 2400 Euro gibt's den Hyundai Matrix, gebaut von 2001 bis 2010. Also nur auf dem Niveau eines ziemlich günstigen Gebrauchten. Beim Facelift 2008 verlor der Minivan aus Korea die Stufe in der Seitenlinie und den Pininfarina-Schriftzug unterm Fenster. Die Preisstufe bezieht sich auf halbwegs ansehnliche Exemplare mit Rest-TÜV – Chance auf eine Klassiker-Karriere aber gleich null.

Maserati Quattroporte

Talsohle noch nicht erreicht: Die fünfte Generation des viertürigen Maserati steckt mitten in der Gebrauchtwagenphase. Teurer Sprit und hohe Unterhaltskosten wirken sich dämpfend auf die Nachfrage aus. Wann beim Preis die Talsohle erreicht sein wird, lässt sich schwer vorhersagen. Noch günstiger als der "S" ist das Standardmodell mit 400 PS – je nach Zustand um 6000 bis 10.000 Euro.

Peugeot 306 Cabrio

5000 Euro kommen in Reichweite: Die schlichte Eleganz des offenen Peugeot 306 findet bei Youngtimerfans wachsenden Zuspruch. Auch die einfache Technik spricht für den in Italien gebauten Franzosen. Vor allem gepflegte Exemplare in reizvollen Farb- und Ausstattungskombinationen dürften weiter zulegen; für sie sind 5000 Euro in Reichweite.

Lancia Flaminia Coupé

Schrumpfende Szene, sinkende Nachfrage: Die Studie, die zum Flaminia Coupé führte, wollte Pininfarina am liebsten "mit in den Himmel nehmen". Auf Erden stabilisieren sich die sinkenden Preise derzeit zwar wieder. Die Liebhaberszene schrumpft aber und schätzt die rareren Zagato- und Touring-Varianten mehr.

Rolls-Royce Camargue

Seltenheit lockt Sammler mit Exoten-Faible: Der Rolls-Royce Camargue stammt aus der Feder von Paolo Martin, der für Pininfarina auch das Fiat 130 Coupé zeichnete. Wie seinerzeit als Neuwagen, kostet er auch als Klassiker doppelt so viel wie ein Silver Shadow. Grund dürfte die Seltenheit sein – nur 531 Stück wurden gebaut. Tendenz daher: weiterhin positiv.

Alfa Romeo Duetto Spider

Lang etabliertes Kultauto gibt preislich noch mal Gas: In Sachen Wertentwicklung hat der Duetto Spider seine Reifeprüfung längst bestanden. Er zählt zu den beliebtesten Alfa der 1960er-Jahre, ist schon lange teuer. Gute Exemplare des Duetto konnten ihren Marktwert seit 2016 um 35 Prozent steigern. Das Nachfolgemodell "Coda Tronca" mit steilem Abrissheck folgt preislich mit gebührendem Respektabstand: Je nach Zustand müssen Alfisti dafür 9800 bis 14.100 Euro weniger ausgeben.

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