1969 gilt als das goldenste Jahr der urpsrünglichen Muscle-Car-Ära, brachte es doch die buntesten, stärksten und furiosesten V8-Monster hervor, bevor Versicherungen und schließlich die Energiekrise dem wilden Treiben ein recht abruptes Ende setzten. In den USA schwelgt man gerne in Erinnerungen an diese Zeit und hat mit modernen Muscle-Cars wie dem bis zu 1039 PS (764 kW) starken Dodge Challenger längst die Basis, um diese wiederaufleben zu lassen. Genau diesen hat sich Exomod aus Pennsylvania (USA) geschnappt, ihn mitsamt all seiner Karosseriebleche gehäutet und darauf eine Kohlefaser-Verkleidung gestülpt, die mit ihrem Wolkenkratzer-Heckspoiler keinen Geringeren als den legendären Dodge Charger Daytona zitiert.
Den "geflügelten Krieger", wie ihn Fans ehrfürchtig nennen, hatte Dodge 1969 in Zusammenarbeit mit einer Raketenwissenschafts-Gruppe im PS-Labor eigens für die Nascar-Serie entwickelt. Doch bevor er sein Potenzial voll entfalten konnte, hatte die Rennleitung dessen Geschwindigkeit von mehr als 320 km/h als mörderisch eingestuft und derartiges Flügelwerk verbannt. Mehr als 50 Jahre später bringt Exomod den Spoiler-Alarm zwar nicht zurück in den Motorsport, dafür aber auf die Straße. Die US-Firma hat sich in den vergangenen Jahren auf Retromods des Challenger spezialisiert und sich mit dem sogenannten D69 Carbon Daytona selbst übertroffen.
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Gut 800 PS und 330 km/h im geflügelten Dodge Challenger Retromod
Denn von der schon damals eher provisorisch montierten Frontverkleidung über die Lufthutzen auf der Motorhaube bis hin zur Kingsize-Frittentheke ist der D69 seinem historischen Vorbild wie aus dem Gesicht geschnitten. Nur die Extrameile in Form der Klappscheinwerfer geht Exomod nicht mit. Dafür darf sich die Kundschaft nicht nur über vernünftige LED-Lichttechnik freuen, die im Gegensatz zu den Funzeln von damals nicht schon bei Dämmerung an ihre Grenzen stößt, sondern auch über ein modernes, von Exomod modifiziertes Fahrwerk inklusive Brembo-Bremsen sowie die doppelte PS-Leistung von damals. Letztere ist so ziemlich das Einzige, das die Muscle-Car-Modder nicht angefasst haben. Bei einer Serienleistung von 808 PS (594 kW) und einem Drehmoment von 959 Nm kann man sich den Eingriff auch tatsächlich sparen, zumal die üppige Carbonifizierung dem Challenger ordentlich Masse von den Spare Ribs nimmt.
Konkrete Leistungsdaten zu nennen, spart sich Exomod trotzdem, sodass wir die Serien-Specs hinzuziehen müssen: In 3,4 s geht es laut Hersteller auf 60 mph (96,6 km/h) und bei ausreichend Auslaufzone weiter bis auf 327 km/h. Mit der aerodynamisch optimierten Front könnte der Daytona womöglich sogar die 330er-Marke knacken. Im Innenraum merkt man dagegen nur am verfeinerten italienischen Leder der Sitze, dass man hier nicht in einem Challenger von der Stange sitzt, sondern umgerechnet gut 360.000 Euro fürs Auto plus Umbau ausgegeben hat. Der 2023 eingestellte Hellcat Redeye kostete dagegen zuletzt nur umgerechnet 76.000 Euro.
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