Bei der Firma Memminger entstehen die feinsten VW Käfer der Welt. Nicht selten überschreiten die exklusiven Umbauten die 300.000-Euro-Marke. So viel Luxus bekommt man zum Preis eines Lamborghini Diablo!
Er ist der Skarabäus unter den VW Käfern: Das schmucke 1303 Cabriolet auf dieser Seite wird zwar derzeit von der schweizerischen Firma Cartech über das Portal Classicdriver angeboten, doch erschaffen hat es Memminger aus dem bayrischen Reichertshofen nahe der Audi-Hauptstadt Ingolstadt. Der Familienbetrieb spezialisiert sich seit mehr als 20 Jahren auf die Veredelung des Wolfsburger Millionensellers mit Boxermotor. Was man alles aus dem Käfer rausholen beziehungsweise einbauen kann, beweist dieses tansanitblaue Exemplar.
In die Türen des von Grund auf neu zusammengebauten 1303 Cabriolets hat Memminger einen Seitenaufprallschutz integriert, an unzähligen weiteren Stellen den Käfer ebenfalls verstärkt. Um das zusätzliche Gewicht auszugleichen, kommen GfK-Kotflügel zum Einsatz. In die Windschutzscheibe hat die Firma aus Bayern die Antenne integriert. Richtig spannend wird es, wenn man die Motorhaube im Heck öffnet. Anstelle des altbewährten 50-PS-Boxers (37 kW) mit 1,6 l Hubraum kommt in diesem Fall der Flachboxer aus dem lange ungeliebten VW Typ 4 zum Einsatz. Nur eben nicht mit maximal 85 PS (63 kW) und 1,8 l, sondern auf 2,7 l aufgebohrt und mit für Käfer-Verhältnisse sensationellen 180 PS (132 kW).
Memminger nahm 300.000 Euro für diesen VW Käfer
Einspritzung, Trockensumpfschmierung, 5-Gang-Porsche-Getriebe und Edelstahlauspuff – was klingt wie Rennsport der frühen 70er, befeuert dieses harmlos dreinschauende Käfer Cabriolet. Auch ein KW-Gewindefahrwerk und Scheibenbremsen rundum bringt der kugelige VW mit. Allerdings auch keine große Überraschung bei einer 0-auf-100-Beschleunigung von unter 6,5 s und einem Topspeed jenseits der 200 Sachen. Die Person am Steuer wird dabei von einem Recaro-Sitz samt Dreipunkt-Gurt in der Kurve gehalten. Das beige Leder spannt sich nahezu über den gesamten Innenraum und ist sogar am Dachhimmel des Verdecks wiederzufinden.
Als Geschmackssache darf hierbei das Kohlefaser-Armaturenbrett gelten, insbesondere in Kombination mit dem Holzlenkrad. Aber das gilt eigentlich für das gesamte Auto, denn mit dem altbekannten und millionenfach gebauten VW Käfer hat die Schöpfung von Memminger im Grunde nur noch die traditionelle Optik gemein. Wer aber das maximal Machbare aus dem VW Käfer samt Webasto-Standheizung herauskitzeln möchte, ohne dessen brummigen Boxer-Charme ganz auf der Strecke zu lassen, kommt an den Käfer-Sanierer:innen aus Bayern nicht vorbei. Was den Preis angeht, hüllt man sich in Reichertshofen gerne in Schweigen. Das von Cartech angebotene Exemplar soll 170.000 Euro kosten, der Memminger-Umbau verschlang laut Händler seinerzeit umgerechnet sogar 300.000 Euro.
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