Preise für BMW 3er am stärksten gestiegen

3 years, 4 months ago - 25 November 2020, auto motor sport
Preise für BMW 3er am stärksten gestiegen
VDA und Classic-Analytics haben untersucht, wie sich die Werte beliebter Klassiker verändert haben und ob Corona den Anstieg der Oldtimer-Preise bremst.

Auf dem Gesamtmarkt haben sich die Preise für Oldtimer langsamer entwickelt, doch einzelne Modelle legten "in den vergangenen Jahren stärker zur", so der VDA in einer Pressemitteilung zur Wertentwicklung von Oldtimern. Gemeinsam mit dem Bewertungspartner Classic-Analytics hat der Verband die Entwicklung des Marktes und einzelner Modelle analysiert. Auch mögliche Auswirkungen der Corona-Pandemie auf der Kaufverhalten waren dabei ein Thema.

Wertsteigerung in Höhe der Inflationsrate
Der Verband der deutschen Automobilindustrie (VDA) veröffentlicht seit 1999 jährlich einen Deutschen Oldtimer Index (DOX). Der Startwert lag 1999 bei 1.000 Punkten, heute steht der DOX bei 2.645. Das entspricht einer Wertsteigerung von 164 Prozent in 20 Jahren. Gegenüber 2018 ist der DOX um 1,4 Prozent gewachsen, was in etwa der Inflationsrate entspricht.

Drei BMW In der Top 3

Über vier Jahre betrachtet legten einige Modelle deutlich zu, andere wiederum haben an Wert verloren. Zu den Gewinnern gehören vier BMW-Modelle. Allein drei davon belegen in der Top 10 die Spitzenplätze. Am stärksten stiegen demnach die Preise für BMW 3er der Baureihe E21: Um 61 Prozent legte der Wert für diese Modelle zu. Allerdings auf weiterhin moderatem Niveau: Classic-Analytics taxiert den Durchschnittswert auf 13.700 Euro.

In Summe beeindruckender sind die Wertentwicklungen von BMW CS und 02: Das Coupé legte in vier Jahren um 57 Prozent zu. Der Wert liegt nun bei 67.500 Euro. Um 48 Prozent stieg der Wert für die 02-Baureihe auf 25.000 Euro.

Geld verdienen mit Oldies? Trotz starker Entwicklung schwierig

"Da jedoch die absoluten Werte noch gering sind, können diese Wertsteigerungen die echten Kosten der meist aufwändigen Restauration nicht vollständig abdecken", warnt der VDA. Das gilt natürlich umso mehr, wenn der Wert gering und die Technik anspruchsvoll ist. Zudem kann sich der Wert auch in die andere Richtung entwickeln: nach unten. Davor schützen auch große Namen nicht.

Die Werte von Mercedes Pagode und Ferrari 328 entwickelten sich in den vergangenen vier Jahren negativ. Ein SL der Baureihe W 113 wurde im Schnitt um zehn Prozent günstiger und hat nun einen Wert von 86.000 Euro. Im selben Zeitraum von vier Jahren legte der Wert des Nachfolgers R 107 um 19 Prozent zu. Allerdings ist eine Pagode immer noch etwa doppelt so viel wert wie ein R 107.

Ferrari fahren ist günstiger geworden
Ferrari fahren ist zwischen 2016 und 2019 günstiger geworden. Zumindest, wenn man den Kaufpreis für einen 328 zugrunde legt. Der Wert des Mittelmotor-Sportwagens ging um 26 Prozent auf durchschnittlich 74.000 Euro zurück.

Und der Gesamtmarkt im Corona-Jahr?
Die aktuelle Marktsituation sei ähnlich ruhig wie zu Beginn des Jahres 2020, stellen die Autoren der Studie fest. Das heißt auch: Drastische Preiseinbrüche oder gar Panikverkäufe seien keine zu beobachten. Mehr als eine Momentaufnahme sei in der aktuellen, besonderen Situation allerdings nicht möglich, so der Verband weiter.

Ist das Geld verdienen mit Oldtimern möglich? Nun, es kommt darauf an. Restaurationskosten und Wertentwicklung sind meist schwer abzuschätzen. Die Studie von VDA und Classic-Analytics zeigt auf der einen Seite beeindruckende Steigerungsraten, andererseits aber auch Wertverlust bei dem einen oder anderen Modell. Umso besser, dass es manchen Oldtimerfahrern gar nicht darauf ankommt, wie sich der ihres Autos entwickelt. Denn bei allen Preisdiskussionen sollte das Fahren, Schrauben und die Freude am Hobby im Vordergrund stehen. Umso schöner, wenn sich Investitionen in die Substanz und den Erhalt am Ende rechnen.

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