Restaurierungsbasis für viel Geld

2 years, 6 months ago - 20 September 2021, auto motor sport
Restaurierungsbasis für viel Geld
Dieser Lancia Aurelia sieht aus, als sei er lange in einer Scheune gestanden. Am 18. September wird der Spider in "barnfind condition" versteigert. Der Preis für das seltene Modell ist hoch.

Die 1950 in Turin präsentierte Lancia Aurelia war das erste Serienmodell mit einem V6-Motor. Ausgerechnet dieser ging bei jenem Exemplar, das Bonhams am 18. September während des Goodwood Revival versteigert, verloren.

Schlüssel steckt, Motor nicht

Inzwischen hat der Verkäufer einen passenden Motor gefunden, der mit dem Auto verkauft wird. Weber-Vergaser, Ölpeilstab und Krümmer sind dran, doch insgesamt sieht der Motor aus, als könnte er eine Überholung gebrauchen. Das Auto sieht nicht besser aus: Die untere Hälfte der Karosserie scheint, soweit vorhanden, vor allem aus Rost zu bestehen. Der feingliedrige Kühlergrill fehlt, der rechts Spiegel hängt herunter und Radkappen hat die Aurelia auch nicht. Immerhin: Der Schlüssel steckt. Umdrehen und losfahren? In diesem Fall würde vermutlich gar nichts passieren, denn der Motor steckt schon lange nicht mehr im Auto.

 Zuletzt gehörte das Auto einem Briten, der es 1974 gekauft hatte und lange restaurieren wollte. Dazu kam es offenbar nicht. Dafür kam irgendwann der originale Motor abhanden. Bis dahin war der Lancia schon durch sieben Hände gegangen. Vermutet wird, dass eine Lady in den USA die erste Besitzerin war; sicher ist das nicht.

Schätzpreis: 410.000 bis 530.000 Euro

Umgerechnet 410.000 bis 530.000 Euro soll die Restaurierungsbasis bringen. Vor fünf Jahren hatte Bonhams in Paris einen restaurierten B24 Spider für umgerechnet 900.000 bis 1,3 Millionen Euro angeboten, aber nicht verkauft.

Das ist der Lancia Aurelia Spider

Lancia hatte mit dem Aurelia Spider 1954 einen offenen Sportwagen präsentiert, der mit seiner Karosserie von Pinin Farina als eines der schönsten Autos der Welt gilt. Auch die Technik bietet Besonderes: Der erste je in Serie gebaute V6-Motor in einem Pkw hat im Spider 2,5 Liter Hubraum und 118 PS. Das Getriebe sitzt nach dem Transaxle-Prinzip hinten am Differenzial, was für eine ausgeglichene Gewichtsverteilung und damit eine gute Straßenlage sorgt. Die Hinterachse führt eine De-Dion-Achse. Mit 185 km/h Höchstgeschwindigkeit war der Aurelia Spider damals eines der schnelleren Autos. Auf den nur ein Jahr lang gebauten Spider folgte das Cabriolet mit größerer Frontscheibe und versenkbaren Seitenscheiben.

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