Händler aus diversen Ländern sowie Privatleute boten während der Classic Expo Oldtimer, Youngtimer und Teile an. Die Oldtimermesse in Salzburg hatte nach eigenen Angaben 20.000 Besucher innerhalb von drei Tagen. Wer reinwollte, musste nachweisen, dass er geimpft, getestet oder genesen ist – es war schon die zweite Classic Expo unter Pandemie-Bedingungen. Größere Messen wie die Retro Classics in Stuttgart, die Techno Classica in Essen und die Rétromobile in Paris fanden dieses Jahr nicht statt.
Dorotheum-Auktion am Samstag
Vielleicht lag es auch daran, dass die Messehallen der Classic Expo voll waren. Besonders viele Besucher verzeichnete am Samstag die Halle 1, in der das österreichische Auktionshaus Dorotheum 76 klassische Fahrzeuge akkurat aufgereiht zur Versteigerung aufgestellt hatte. Davon konnten 72 verkauft werden. Gleich zu Anfang wurde ein Steyr-Fiat 1100 M für 18.500 Euro versteigert – die Hälfte mehr als der Schätzwert. Teuerstes Auto der Auktion war ein Lamborghini Countach von 1979, der für 460.000 Euro an einen österreichischen Bieter ging.
In weiteren Hallen waren Händler, Clubs und ein Teilemarkt zu finden. Die Clubs hatten den Platz unter anderem dazu genutzt, 25 Jahre Porsche Boxster zu feiern und aus diesem Anlass einige Sondermodelle bis zum aktuellen Jubiläums-Boxster auszustellen. Zusammen mit einigen Clubs hatte der Veranstalter zwei Sonderschauen zu 75 Jahren Vespa und 60 Jahren Jaguar E-Type organisiert. In Halle eins befand sich neben historischen Einsatzfahrzeugen ein privater Fahrzeugmarkt.
Amphicar, Porsche und Mercedes
Das Angebot war – abgesehen vom messeüblichen Schwerpunkt auf Mercedes und Porsche – erfreulich vielfältig. Allein zwei Amphicar waren im Angebot. Recht häufig waren Autos mit niedrigen Laufleistungen zu finden: Ein Mercedes 200/8 etwa mit 63.000 Kilometern, den ein deutscher Händler für stolze 34.900 Euro anbot. Oder das Porsche 996 Cabriolet eines österreichischen Händlers mit 19.000 Kilometern in der auffälligen Sonderfarbe Libellengrün-Metallic.
Auf dem Privatmarkt waren echte Gelegenheiten zu finden – zum Beispiel ein Daimler Double Six für Risikofreudige, die bereit waren, 6.000 Euro als Startgeld zu setzen. Oder ein wenig gefahrener Chrysler New Yorker, der für wohlfeile 5.290 Euro American way of Drive mit Neunzigerjahre-Technik zum Nice Price bot. In bescheidenem Astralsilber lockte ein handgeschalteter Mercedes-Benz 280 S für knapp 10.000 Euro mit dem Charme des gepflegten Basismodells: ein vernünftiger Einstieg in die Welt der S-Klasse.
FAZIT
Abgesehen von den bei Messen üblichen Preisübertreibungen schien das Preisniveau auf der Classic Expo realistisch. Wer die Messe besucht, findet eine bunte Mischung an Oldtimern und Youngtimern in diversen Zuständen. Die reichen vom Low-Miler mit niedrigem fünfstelligen Kilometerstand und der Ausstrahlung eines Jahreswagens bis zu Projektautos unbekannter Provenienz.
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