Wenn man Haustunern freie Hand lässt, dann kommt meist etwas Besonders heraus. Die BMW-Veredler von Alpina zwängten 1995 den M60-V8 aus dem 540/740i in den BMW 3er (E36). Auch der Hubraum wuchs, er wurde aufgebohrt von vier auf 4,6 Liter. Resultat waren 333 PS. Im E36!
Teurer als ein M3, im Sprint aber nicht unbedingt schneller – so präsentierte Alpina den B8 Anfang 1995. Um den Hauptkonkurrenten M3 in die Schranken weisen zu können, entschloss man sich in Buchloe, das bereits für den Alpina B10 modifizierte BMW-M60-Aggregat zu verwenden.
Im Gegensatz zum normalen E36 wurde der Motor nicht von unten in die Karosserie eingesetzt, der großvolumige Achtzylinder musste von oben hinein! Dazu wurden insgesamt 42 Änderungen an der Rohkarosserie des BMW 328i vorgenommen, Batterie und Bremskraftverstärker mussten umgesetzt werden. Die Ölwanne musste komplett neu konstruiert werden.
Stolze 125.000 Mark kostete der Alpina B8
Der V8-Motor leistete im B8 zwar "nur" 333 PS. Aber mit 470 Newtonmetern ging es in 5,6 Sekunden auf Tempo 100 und in 20,2 Sekunden auf Tempo 200. Maximal waren bis zu 280 km/h drin. Für eine bessere Traktion wurde bei Coupé und Limousine an der Hinterachse ein zusätzlicher Tank verbaut.
Mit einem exklusiven Basispreis von 125.000 DM für das Coupé gehörte der B8 seinerzeit zu den teuersten sportlichen Fahrzeugen überhaupt. Bis 1998 wurden 221 Exemplare hergestellt, davon 93 Limousinen, 78 Coupés, 27 Kombis (Touring) und 23 Cabrios. Zum Vergleich: Ein M3 Coupé mit 286 PS kostete damals 85.000 Mark.
