Von null auf 100 km/h in 6,5 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit 215 km/h: Das ist heute noch flott. Als Bugatti den Type 35 baute, müssen das Fahrleistungen aus einer anderen Welt gewesen sein. Zustande kommen sie, weil der Type 35 leicht ist: 750 Kilogramm, je zur Hälfte auf Vorder- und Hinterachse verteilt. Vorn ein Reihen-Achtzylinder mit 2,3 Litern Hubraum, Kompressor-Aufladung und 140 PS. Ein mechanisches Kunstwerk im konstruktiven und ästhetischen Sinne.
Über 2.000 Siege bis Anfang der 1930er
Ab 1924 baut Bugatti den Typ 35, setzt ihn bei Bergrennen wie dem in Gometz-le-Chatel bei Paris ein. Der Sportwagen fährt auf den ersten Platz. In den nächsten Jahren folgen etwa 2.000 weitere Siege bei Bergrennen, auf Rundstrecken wie dem Nürburgring und Langstreckenrennen wie jenem in Le Mans. Ein vielseitiges Auto – und von den Fahrleistungen der Formel 1 der 1920er-Jahre. Nur selten kommt eines der 45 gebauten Exemplare auf den Markt.
Schätzpreis: 2 bis 3 Millionen Euro
Das britische Auktionshaus Bonhams versteigert am 13. Mai 2022 in Monaco einen Type 35, der seit 1975 im Besitz einer Familie war. Der Motor gehört laut Bonhams zum Auto, der Zustand des Autos sei gut und original. Erste Plätze bei großen Rennen sind in der Historie dieses Autos nicht zu finden – doch dass die ersten Besitzer keine professionellen Rennfahrer waren, hat das Auto möglicherweise auch gerettet. Der Schätzpreis des 1927 erstmals nach Den Haag, Niederlande ausgelieferten T35B liegt bei 2zwei bis drei Millionen Euro.
Pietsch fuhr mit Bugatti Rennen
Der spätere Gründer der Motor Presse Stuttgart, Paul Pietsch, kauft 1932 bei Bugatti in Molsheim von seinem Erbe einen gebrauchten Typ 35B, der davor dem Rennfahrer Heinrich-Joachim von Morgen gehört hat. Pietsch fährt damit 1932 erfolgreich Rennen in Wiesbaden, am Kesselberg, im Riesengebirge und beim Elbepokal. Am 16. Januar 2014 wurde das Pietsch-Auto von RM Auctions in Arizona versteigert.
FAZIT
Wer heute einen Bugatti Typ 35 kaufen möchte, hat zwei Möglichkeiten: Eines der raren Originale erwerben, die für deutlich mehr als eine Million Euro gehandelt werden – wenn sie überhaupt auftauchen. Oder einen der Nachbauten des argentinischen Herstellers Pur Sang, die etwa ein Zehntel kosten.
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