VW LT wird 50: Warum der große Bruder des Bulli unterschätzt wird

1 Woche, 5 Tage her - 30 April 2025, auto moto
Volkswagen LT
Volkswagen LT
Der Crafter-Vorgänger LT wurde 1975 dank eines Tricks zum Raumwunder, war später mit dem Mercedes Sprinter verwandt und ist heute ein cooler Oldtimer.

Seit 50 Jahren ergänzt der Volkswagen LT als großer Bruder des Bulli die Transporter-Familie aus Hannover. Von der Premiere 1975 in Berlin bis zur Rallye Paris-Dakar, entwickelte sich zu einer erfolgreichen Nutzfahrzeuggeschichte – bis zum heutigen Crafter.

50 Jahre Volkswagen LT: Vom Lastenträger zum digitalen Transporter
Volkswagen erweiterte 1975 mit dem LT das Transporter-Angebot nach oben und hatte damit einen Vorläufer der heute sehr beliebten 3,5-Tonner im Programm. Der "Lasten-Transporter" – kurz LT – kam in mehreren Karosserievarianten auf den Markt. Zwei Radstände, zwei Dachhöhen sowie Versionen als Kastenwagen, Kombi, Pritsche oder Fahrgestell machten ihn vielseitig. Die zulässigen Gesamtgewichte lagen bei 2,8, 3,1 oder 3,5 Tonnen, entsprechend den Modellbezeichnungen LT 28, LT 31 und LT 35. Der LT ist nicht nur ein Vorläufer der modernen "Sprinter", sondern war auch für eine Generation mit dem gleichnamigen Mercedes-Transporter eng verwandt.

Kompakt, aber geräumig
Doch zunächst zum kantigen und kompakten Ur-LT: Volkswagen setzte auf eine platzsparende Frontlenkerbauweise mit Frontmotor und Hinterradantrieb. Der Motor saß zwischen Fahrer- und Beifahrersitz, was die Ladefläche maximierte und ihn vor allem für Wohnmobilausbauten attraktiv macht. Allerdings ist der Motor an dieser Stelle gut zu hören und wärmt die Kabine.Das Ladevolumen betrug bis zu 7,85 Kubikmeter – mehr als 50 Prozent über dem des T2. Trotz erhöhter Kapazität blieb der LT relativ kompakt: Nur 34 Zentimeter länger und 30 Zentimeter breiter als der T2, empfiehlt sich der LT als wendiger Transporter für die Stadt. Eine Besonderheit aus heutiger Sicht ist die Frontlenker-Sitzposition über der Vorderachse – wie beim Bulli muss der Fahrer beim Einlenken mitdenken.

Ungewöhnlich für die Zeit war die ergonomische Gestaltung des Fahrerhauses. In Zusammenarbeit mit Arbeitswissenschaftlern optimierte Volkswagen die Anordnung der Bedienelemente. Eine große Frontscheibe und überdurchschnittlich große Außenspiegel verbesserten Sicht und Sicherheit. Eine Einzelradaufhängung an der Vorderachse sorgte für mehr Fahrkomfort – damals im Segment noch nicht selbstverständlich.

Motoren: Volvo übernahm den 6-Zylinder
Zum Marktstart bot der LT zwei Motoren: einen 2,0-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor aus dem Audi 100 mit 55 kW (75 PS) und einen 2,7-Liter-Vierzylinder-Dieselmotor des britischen Herstellers Perkins mit 48 kW (65 PS). 1979 folgte der erste eigene Sechszylinder-Diesel von Volkswagen mit 2,4 Litern Hubraum. Er leistete 73 PS und überzeugte durch sein ruhiges Laufverhalten – so sehr, dass sogar Volvo ihn in Pkw übernahm.

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