Dieser Renn-Capri gehörte einem Formel-1-Fahrer

il y a 4 mois, 1 semaine - 18 Décembre 2023, auto motor sport
Dieser Renn-Capri gehörte einem Formel-1-Fahrer
Mit dem Capri RS 2600 mischte Ford Anfang der 70er die Sportwagen auf. Dieser gehörte Ferrari-Formel-1-Fahrer Clay Regazzoni und wurde bei Bonhams versteigert.

Bonhams hat in einer Online-Auktion einen Ford Capri RS 2600 aus dem Besitz von François Mazet und Clay Regazzoni versteigert. Ford lieferte den Leichtbau-Capri 1971 als Neuwagen an Mazet und bestätigte das 1977 in einem Brief. Für 89.600 Euro inklusive Aufgeld wechselte der Renn-Capri den Besitzer. Das ist etwas mehr, als ein gut erhaltener Capri RS 2600 laut Classic-Analytics wert wäre: Dort notiert das Modell bei 63.200 Euro.

Capri aus Rennfahrer-Vorbesitz
Mazat verkaufte den RS 2600 weiter an den Formel-1-Fahrer Clay Regazzoni. Der Schweizer fuhr von 1973 bis 1976 mit Niki Lauda für Ferrari. Wann Regazzoni den Capri besaß, ist jedoch nicht ganz klar. Die Anzahl der Besitzer lässt Bonhams ebenfalls offen. Laut Auktionstext wurde der Capri zwischen 2006 und 2011 bei diversen historischen Motorsport-Veranstaltungen eingesetzt und war 2023 für zwei weitere genannt. Bei vier Ausgaben der Tour Auto war der RS 2600 am Start, 2009 fuhr er auf den zweiten Platz.

Im Jahr 2023 wurde die Elektrik erneuert, die Technik überprüft und der Motor neu aufgebaut. Der von Ric Wood überholte V6 mit Kugelfischer-Einspritzung leistet rund 200 PS, bei einem Leergewicht von 905 Kilogramm ergibt sich ein interessantes Leistungsgewicht. Rechnungen belegen Reparaturkosten in Höhe von 25.000 Euro.

Der Capri RS 2600
Es wäre leicht, zu behaupten, dass der Capri als RS 2600 endlich so schnell fuhr, wie er aussieht. Oder, wie es Manfred Jantke in auto motor und sport feiner formulierte: "Man glaubt, der Ford Capri RS 2600 wolle mit einem Schlag gutmachen, was alle Ford Capri 1300 zusammen bisher versäumt haben." Das 1969 präsentierte Coupé war ein Erfolg für Ford, weil er günstig war, sportlich aussah und einer Familie Platz bot. Eine Art europäischer Ford Mustang, wenn man so will.

Das sportliche Image unterstützten Werkseinsätze im Motorsport: Ab März 1969 mit dem 2300 GT, dessen V6 mit drei Doppelvergasern 170 PS leistete, und ab März 1970 mit dem RS 2600. Die Renn-Capri hatten drei Liter Hubraum, ein Fünfgang-Schaltgetriebe und bis zu 325 PS. Türen und Hauben aus Kunststoff senkten das Gewicht, 6 Zoll breite Magnesiumräder und Bilstein-Gasdruckstoßdämpfer verbesserten die Straßenlage des schlichten Fahrwerks. Mit einem Capri gewann Jochen Mass 1972 die Tourenwagen-Meisterschaft.

Das 200-km/h-Coupé
Privatkunden konnten ab Oktober 1970 die Straßenversion des Capri RS 2600 kaufen; mit mattschwarzer Motorhaube, Doppelscheinwerfern und Stoßstangenecken, Ganzstahlkarosserie und ziviler Innenausstattung kostete das Coupé 15.800 Mark. Ein Porsche 911 S war doppelt so teuer, aber mit dem hatte Alexander Onassis bei einem privaten Rennen in Paris gegen François Mazet im Capri RS 2600 den Kürzeren gezogen. Das Kölner Coupé ging in 9 Sekunden von null auf 100 km/h und lief 202 km/h. Dafür liefen alle 100 Kilometer 17 Liter Super durch die Kugelfischer-Einspritzung.

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Fazit
Der Capri RS 2600 gehörte zum Schärfsten, was Anfang der 1970er bei Ford vom Band rollte. Rennerfolge bewiesen, dass das Coupé so schnell ist, wie es aussieht. Dazu war es relativ bezahlbar und praktisch. Bonhams versteigerte einen RS 2600, der einmal Formel-1-Fahrer Clay Regazzoni gehört haben soll. Offenbar hatte dieser Ford sogar einen beruflichen Ferrari-Fahrer überzeugt.

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