Die mechanische Einspritzung holte aus dem 2,6 Liter großen Sechszylinder des Ford Capri RS 2600 150 PS und machte den Kölner damit zum heiligen Gral für Caprifahrer. 150 PS lautete die offizielle Angabe. Tatsächlich streuten die Maschinen deutlich nach oben.
Böses Coupé für Kenner und Könner
uch beim Capri RS griffen die Gesetze des Motorsports. Weil Ford in der Deutschen Rennsport Meisterschaft (DRM) fahren wollte, brauchte es ein Homologationsmodell für die Straße. Und was für eins! Ford entschied sich für die Variante je spitzer, härter und unverdaulicher das zivile Auto, desto mehr Pokale auf der Rennstrecke und baute diesen bösen Renner. Im Unterschied zum harmlosen Normalo-Capri gingen die RS-Apparate wie der Teufel und versägten alles, was ihnen vor den Grill fuhr. Komfort gab es kaum, dafür sonoren Raspelsound des Weslake-V6, rohe, unbändige Kraft in jeder Lebenslage und ein bretthartes Fahrwerk, mit dem um jede Kurve gerungen werden musste. Ein Auto für jedermann? Mitnichten. Zahlreiche Capri RS verglühten im sportlichen Ehrgeiz ihrer Besitzer oder wurden übel kaltverformt.
Vom Seriensieger zum gesuchten Sammlerstück
uf der Rennstrecke war der Capri RS 2600 sehr erfolgreich. Und dazu auf den europäischen Rallye-Pisten, hinter dem Steuer große Namen wie Jean Todt, Jackie Stewart und Nikki Lauda. Die lieferten sich vom Norisring bis zur Nordschleife brandheiße Duelle, bei denen der 415 PS starke Renn-Capri nicht selten auf drei Rädern ums Eck ging. Fahrern wie Publikum jagte er Schauer über die Rücken. Kenner berichten, dass die Piloten unter Helm und feuerfester Haube Ohrenstöpsel tragen mussten, um die gewaltige Lautstärke des Motors ertragen zu können. Dass so eine Legende heute heftige Preise erzielt, verwundert nicht. Viel dramatischer gestaltet sich jedoch die Versorgung mit spezifischen Teilen.