Sind LED zum Nachrüsten mit H zulässig?

1 year atrás - 11 Outubro 2023, auto motor sport
Sind LED zum Nachrüsten mit H zulässig?
Auf der Kompatibilitätsliste für LED-Licht zum Nachrüsten stehen über 50 Modelle deutscher, amerikanischer, britischer und japanischer Hersteller, darunter Klassiker wie Ford Mustang, Mercedes SL und VW Käfer. Doch nicht jeder Gutachter akzeptiert die Nachrüstung.

Nachts sind die meisten Oldtimer keine großen Leuchten. Der Mercedes-Benz SL R 107 war 1971 das erste Auto mit serienmäßigen H4-Scheinwerfern. Damals eine fortschrittliche Technik, wirkt H4-Licht heute eher funzelig. Philips und Osram bieten eine Lösung zum Nachrüsten an: LED-Nachrüstlampen, die für über 50 Klassiker zugelassen sind.

Auf den Kompatibilitätslisten der Hersteller stehen Modelle amerikanischer, britischer, deutscher und japanischer Hersteller. Die Philips Ultinon Pro 6000 H4 LED ist für 50 Oldtimer zugelassen, darunter den Mercedes-Benz SL R 107. Osram bietet die Night Breaker LED für britische und japanische Klassiker an, darunter zum Beispiel den Toyota Land Cruiser. Der Austausch ist praktisch genauso einfach wie der Wechsel jeder H4-Lampe. Im Vergleich zu einer H4-Birne fällt lediglich der Kühlkörper auf der Rückseite auf. Das Licht strahlt heller, die Leuchtkraft ist etwa doppelt so stark. Die Osram-Lampe kostet etwa 120 Euro, Philips verlangt rund 100 Euro.

ABE ist Voraussetzung
Die Nachrüstlampe muss für jedes Fahrzeugmodell und jeden Scheinwerfer einzeln vom Kraftfahrt Bundesamt (KBA) freigegeben werden. Die Allgemeine Bauartgenehmigung muss im Auto mitgeführt werden. Noch unklar ist, wie Sachverständige die LED-Lampen bei Autos mit historischem Kennzeichen beurteilen. Dekra, KÜS und TÜV Süd sehen darin kein Problem. Voraussetzung ist, dass der Scheinwerfer original ist, das Leuchtbild stimmt und eine ABE vorliegt.

LED im Oldtimer zulässig oder nicht?
Andere Sachverständige berufen sich auf die Arbeitsanweisung für die Begutachtung von Oldtimern, laut der Xenon-Scheinwerfer, Tagfahrleuchten und LED-Leuchten erst dann zulässig sind, "wenn diese in der jeweiligen Fahrzeugbaureihe erhältlich waren." Das ist oft erst bei Autos aus den späten 1990er- oder 2000er-Jahren der Fall.

"Im Rahmen von H abzulehnen", erklärte ein Sachverständiger im Gespräch mit Motor Klassik. Ein anderer bestätigte: "Nicht vereinbar mit dem Oldtimerstatus". Das kann ein Werkstattbetreiber aus dem Saarland, der dieselbe Einschätzung von einem Prüfer erhalten hat, nicht verstehen: "Eigentlich ist der TÜV dafür da, Autos sicherer zu machen."

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Carsten Müller vom Parlamentskreis Automobiles Kulturgut hat zu LED-Nachrüstlampen im Oldtimer eine klare Meinung: "Ich halte das für nichts, was zum Verlust eines H-Kennzeichens führen kann." Im Oktober trifft sich der Arbeitskreis Oldtimer und berät, wie mit dem Thema umgegangen werden soll.

LED zum Nachrüsten von Philips
Philips hat die Kompatibilitätsliste für die Ultinon Pro 6000 H4 LED um 50 Oldtimer erweitert. Die LED-Nachrüstlampe ist für die H4-Scheinwerfer britischer, deutscher und japanischer Klassiker zugelassen. Mit der Straßenzulassung für die Scheinwerfer des Mercedes-Benz SL R 107 schlägt Philips einen Bogen in die Geschichte des Autolichts: Die SL-Baureihe war 1971 das erste Auto mit H4-Scheinwerfer in Serie. Philips hatte dafür die Zweifaden-Halogenlampe geliefert.
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LED zum Nachrüsten von Osram
Osram hatte seine Kompatibilitätsliste der LED-Leuchtmittel zunächst auf britische Klassiker erweitert. In einer zweiten Aktualisierungsrunde kamen Oldtimer aus Japan, genauer gesagt von Toyota, mit auf die Liste. Die Night Breaker LED ersetzen die alten H4-Birnen und sorgen umgehend für Durchblick bei Nacht und Nebel. Einfach bei Osram in der Liste die Scheinwerfer-Genehmigungsnummer vergleichen und die Allgemeine Bauartgenehmigung herunterladen. Diese muss mitgeführt werden.
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Fazit
Auf der neuen Kompatibilitätsliste für LED-Licht zum Nachrüsten stehen Klassiker amerikanischer, britischer, deutscher und japanischer Herkunft. Helleres Licht im originalen Scheinwerfer bringt mehr Sicherheit und ändert das Erscheinungsbild nur minimal.

Alles gut also? Leider nicht. Denn bis sich alle Sachverständigen geeinigt haben, müssen Oldtimer-Fahrer vor dem Einbau ihren Prüfer fragen, ob er das moderne Licht im alten Auto akzeptiert – ABE hin oder her.

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