Der erste Trabant wurde von ehemaligen Auto-Union-Ingenieuren aus verschiedenen Vorkriegs-Überbleibseln geschaffen. Das Konzept des Sachsenring Trabant P50 gilt in vielen Details bis heute als richtungsweisend. Dazu fährt der von 1958 bis 1962 gebaute Kleine toll und sieht mit seinem Äußeren im Art-Deco-Stil großartig aus.
Ein Auto wie aus der Bauhaus-Schule
Beim ersten Kontakt mit dem Trabant P50 weiß man gar nicht, wo man zuerst hinsehen soll. Die Mini-Heckflossen, die schicke Zweifarb-Lackierung, die blau-weiß abgesetzten Sitze, das Cockpit. Jedes Detail ist ein Highlight und sie fallen dem Betrachter beinahe gleichzeitig ins Auge. Drinnen könnte der Trabant P50 als Bauhaus-Lehrstück dienen. Das Armaturenbrett ist top aufgeräumt und glänzt mit der Eleganz der Einfachheit, schrieb AUTO BILD KLASSIK 2014. Im Zentrum stehen das leicht ovale Lenkrad, der Tacho, das offene Handschuhfach und die Lenkradschaltung mit Designerhebel. Alles, was zum Fahren nötig ist, findet sich auf den ersten Blick. Alles andere ist schlicht nicht da. Als der Trabant P50 1958 vorgestellt wurde, konnten das weder die entfernten Konkurrenten aus Italien noch der damalige Klassenfeind aus den USA besser.
Hochmodernes Fahrverhalten
Das Fahrverhalten ist zwar 50er-Standard, doch es überzeugt. Zu seiner Zeit war der Trabant P50 praktisch der Mini des Ostens. Sein Vorderradantrieb hält ihn sicher auf Kurs. Der Wendekreis entpuppt sich als erstaunlich klein. Durch Pylonengassen wieselt der Trabi mit knappen Einschlägen seiner ultradirekten Lenkung. Die stramme Federung verhindert Seitenneigung. Es gibt am Trabant P50 nur drei Nachteile: Erstens neigt das Stahlgerüst unter der Duroplast-Karosse zum Rosten. Zweitens wirkt der Zweitakter mit seinen 20 PS trotz riesigem Kultfaktor müde und ständig überfordert. Drittens ist der Freilauf für Ungeübte eine Herausforderung. Damit dem Motor im Schiebebetrieb nicht die Schmierung ausgeht, rollt das Auto beim Gaswegnehmen im Leerlauf ungebremst weiter wie ein Fahrrad. Wer sich für einen P50 interessiert, holt sich am besten Tipps bei Profis. Clubs helfen gerne mit Infos weiter.
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