Die Typen im Einzelnen:
Zu Beginn eine Begriffserklärung: Das SUV, wörtlich „Sport Utility Vehicle", wurde erst bei der Europäisierung des Begriffs zum Softie. Ursprünglich bezeichnete dieser Gattungsbegriff im Herkunftsland USA schlicht jedweden GeländewagenHier geht's zu passenden Produkten auf Amazon.de!. Und das bereits Jahrzehnte bevor ein BMW X5 oder ein VW Tiguan die Bühne betraten. Im klassischen Sinne ist daher auch ein beinharter Blattfeder-Land Rover aus dem Jahr 1960 ein SUV.
Die Ära der zivil genutzten Geländewagen begann jedenfalls bereits vor weit über 70 Jahren: 1942 läutete der erste Jeep CJ (Civilian Jeep) die Ära der Geländewagen für jedermann ein. Wie viele andere Fabrikate nach ihm von einem ursprünglich militärischen Fahrzeug hergeleitet, brachte er das Thema Offroad in Privathaushalte und zivile Institutionen.
In unserer subjektiven Liste der kaufenswerten Young- und OldtimerAnzeige gehen wir nicht so weit zurück. Hier finden sich stattdessen sowohl H-Kennzeichen-Aspiranten als auch leicht patinierte Modelle aus der Zeit um die Jahrtausendwende, die zwar schon zum Sammlerstück taugen, aber noch nicht auf den Listen der einschlägigen Szene stehen. Denn die 1990er und frühen 2000er Jahre brachten die zweifellos fähigste und zuverlässigste Geländewagentechnik zu den Fans, bevor zunehmender Elektronik-Overkill und immer mehr Orientierung an möglichst Pkw-nahem Straßenfahrverhalten zu den modernen SUV führte, die vielfach mit echtem Offroad-Fahrerlebnis nichts mehr zu tun haben.
Als JeepHier geht's zu passenden Produkten auf Amazon.de! den Wrangler TJ präsentierte, war die Fan-Gemeinde ziemlich aus dem Häuschen. Die Rückkehr zu runden Scheinwerfern und vor allem die neuen Schraubenfedern-Achsen sorgten nach dem rustikalen Vorgänger YJ für reichlich Euphorie. Noch euphorischer reagierte die Szene jedoch auf den später nachgeschobenen Rubicon, mit diversem Zubehör ab Werk (und entsprechend mit voller Werksgarantie), das zuvor mühsam nachgerüstet werden musste.
Vor allem das ultrakurze 4:1-Untersetzungsgetriebe und die viel robusteren Achsen, ausgestattet mit 100-Prozent-Sperren, machten den Unterschied. Der vergleichsweise kompakte und leichte Jeep Wrangler wurde damit zum Benchmark der Offroad-Szene, dem kein anderer Serien-Geländewagen seiner Zeit folgen konnte. Weil speziell in Deutschland der Bestand an originalen TJ Rubicon-Gebrauchtwagen relativ überschaubar ist, gibt es für Interessenten noch einen Plan B: einen „normalen" TJ kaufen und anschließend selbst umrüsten, wie es in der Wrangler-Szene ohnehin alltäglich ist. Nur der famose Reihensechszylinder, der sollte es schon sein. Aus Tradition.
Seit unglaublichen 41 Jahren kauzt der Lada Niva inzwischen durch Wald und Flur, ohne sich wesentlich verändert zu haben. Hier mal andere Lampen, dort etwas modernisierte Spiegel, dazu in unregelmäßigen Abständen leidlich modernisierte Motoren. Doch Grundform und Konzept des heutigen Niva sind noch exakt identisch zum Ur-Modell, das 1976 für Erstaunen in der Fachwelt sorgte. Doch frei von Tadel war er nie, selbst als NeuwagenGünstige Leasingangebote finden Sie hier! weist er beachtliche Schwankungen in der Fertigungsqualität auf.
Seine Verdienste sind die kompakten Maße und die entsprechende Wuseligkeit sowie die Tatsache, dass er irgendwie immer läuft, egal wie man ihn misshandelt. Für richtigen Alarm fehlte ihm noch in jeder Generation die Leistung, die kleinen Pkw-Maschinen wollen gedreht werden, die Geländeuntersetzung ist nur mäßig kurz und bei tiefen Wasserdurchfahrten läuft die Brühe aus hundert Öffnungen in den Innenraum. Lada-Kenner lieben das als Charakterstärke.
Wenn man dem Niva sein Herz schenken möchte, ist es relativ gleichgültig, welches Baujahr man erwählt. Der technische und optische Zustand ist wichtiger als das Alter, verrottete Autos aus Jagd und Forst muss man sich angesichts des Preisniveaus nicht antun. Frühe Vergasermodelle sind jedoch nur für Oldie-Liebhaber eine gute Wahl, denn der Durst der ersten Jahrgänge ist angesichts des Hubraums bestürzend. Wichtige Eckpfeiler der Modellgeschichte sind die umfangreicheren Faceliftmaßnahmen 1995 und 2000.
2016 läutete Land RoverGünstige Leasingangebote finden Sie hier! dem Defender nach 68 Jahren Bauzeit das Totenglöckchen. Eine Weiterentwicklung wurde aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt. Umso wichtiger ist es, die vorhandenen Modelle zu hegen und zu pflegen. Auch betagte, 20 Jahre alte Modelle entwickeln sich seit Produktionsende zur Wertanlage. Das wird sich in Zukunft eher noch verstärken, wer noch keinen Defender besitzt, aber eigentlich schon immer einen haben wollte, sollte allmählich Gas geben.
Frühe 90- und 110-Varianten aus der Vor-Defender-Zeit müssen es nicht unbedingt sein, die Motoren der damaligen Series-Land-Rover-Nachfolger sind von zweifelhafter Haltbarkeit. Was es danach in der seit 1989 eingeführten Defender-Ära sein soll, bleibt Geschmackssache. Vielen Fans gilt der 300er TDI als der ultimative Defender-Antrieb, andere schwören auf den klangstarken TD5 (siehe technische Daten), während die Meinungen zu den modernen Ford-Motoren der letzten Baujahre durchwachsen sind. Neulinge sollten in jedem Fall einen Fachmann für das Objekt der Begierde als Ratgeber engagieren, der um die Schwachstellen des Briten weiß und eine Einschätzung abgeben kann. Wie beim Toyota Land Cruiser ist auch beim Defender die Ersatzteilversorgung problemlos und die Szene in Deutschland groß.
Jeder, der sich für das Thema Geländewagen interessiert, kennt natürlich den Mercedes G. Ausgedacht als bergziegiges Militärauto wird er inzwischen nahezu ausschließlich als Statussymbol und Boulevard-Kreuzer gekauft. So lang wie seine Geschichte ist auch die seiner Bauformen: Diverse Karosserievarianten vom kurzen Cabrio bis zum langen Pickup und nicht zu vergessen die dutzendfachen Motoren aus dem jeweiligen Pkw-Regal der entsprechenden Ära seit 1979.
Diese Pkw-Motoren machen es auch etwas schwierig, eine gesonderte Empfehlung auszusprechen, selbst in der Fan-Szene wird darüber herzhaft diskutiert. Eine gewisse Einigkeit herrscht darüber, dass die frühen Fünfliter-V8 im Hinblick auf die Haltbarkeit die ideale Motorisierung darstellen. Doch dies bedingt zwangsläufig den Griff zum luxuriösen Baumuster 463. In diesem Fall wollen wir aber eine Lanze für den rustikaleren 460/461 brechen. Die frühen 460er sind heute gefragte Oldtimer und für regelmäßigen Geländeeinsatz eigentlich zu schade, wenn sie nicht schon vom Vorbesitzer intensiv an den schmutzigen Job gewöhnt wurden. Unter den damaligen Originalmotorisierungen ist natürlich klar der 300 GD mit seinem praktisch unzerstörbaren Vorkammerdiesel zu bevorzugen, der einen zwar nicht besonders rasch, dafür aber absolut verlässlich bis ans Ende der Welt bringt.
Heute kommen die meisten 461er über auf Militärfahrzeuge spezialisierte Händler zu den Kunden. Vor allem die 250 GD sind etwas für Menschen mit viel Zeit auf dem Weg von A nach B, die 290 GD mit dem 95-PS-Diesel bringen zumindest ansatzweise einen nennenswerten Vortrieb. Rund 18.000 Euro sollte man für einen solchen Ex-Militär auf dem Konto haben. Wer allerdings einen frischen Oldie mit ordentlich Power bevorzugt, darf gerne das Doppelte investieren und sich auf die Suche nach einem G 280 CDI Pur begeben, wie wir ihn in den technischen Daten beschreiben – das Angebot ist knapp, aber vorhanden.
Ein Auto für Raser, das war der Nissan Patrol GR nie. Selbst zum Ende seiner Karriere bei uns, als er mit einem recht kräftigen Dreilitermotor antrat, war der schwere Geländewagen eher Sumo als Sprinter. Der Y61 kam aus vielerlei Gründen auf unsere Liste der Besten. Allen voran natürlich seine excellente Geländetechnik. Leiterrahmen, zwei Starrachsen an Schraubenfedern, kurze Geländereduktion und eine zuschaltbare Hinterachssperre, wie aus dem Lehrbuch des Geländewagenbaus. Die Achillesferse des bei uns offiziell verkauften Patrol GR war stets seine Maschine. Der ursprüngliche 2,8-Liter-Sechszylinder kämpfte leistungsmäßig in dem schweren Gerät auf verlorenem Posten und hatte überdies thermische Probleme. Die Einführung des ZD30-Vierzylinders brachte zwar den ersehnten Leistungs-Kick, aber auch massive Probleme. In der Anfangszeit lag vor allem die Ölversorgung im Argen. Reihenweise erhielten Kunden auf Kulanz Austauschmotoren. Wer sich heute für den Patrol GR interessiert, kann dieses Thema aber eigentlich zu den Akten legen: Die Tauschmaschinen funktionierten in aller Regel recht zuverlässig.
Der 1970 eingeführte Range Rover, dem sie später den Beinamen „Classic" anhängten, gehört zu den ganz großen Ikonen im Automobilgeschäft. Ein Vierteljahrhundert lang blieb er seinen Starrachsen und dem immer wieder weiterentwickelten Leichtmetall-V8 mit dem unverwechselbaren Klang treu, erfuhr nur marginale Änderungen am eleganten, luftigen Karosseriedesign. Die ganz frühen Exemplare, die dem Rosttod von der Schippe gesprungen sind, werden längst zu Liebhaberpreisen gehandelt, doch dazwischen verstecken sich immer wieder bezahlbare und rettenswerte Perlen.
Ohnehin sollte, wer das Auto auch im Alltagseinsatz bewegen möchte, ein etwas jüngeres Exemplar wählen. Der 3.9er V8 mit Einspritzanlage gilt bis heute als Idealbesetzung im Range, die vor allem in Südeuropa beliebten Dieselmodelle sind nur etwas für wirklich hartgesottene Vorglüh-Junkies, die das unangemessene Genagel im hellhörigen Gehäuse für vertretbar halten. Die Schwachpunkte des edlen Briten sind neben der braunen Pest vor allem Ölundichtigkeiten und die nicht besonders belastbaren Achsinnereien – immerhin lassen sich die Full-Floater-Achswellen leicht tauschen. Sehr lange Zeit sollte man sich mit der Entscheidung jedoch nicht mehr lassen, gute Range Rover werden langsam rar.
Einfach alles anders machen, das ist kein Privileg französischer Autobauer. Der Puch Pinzgauer ist ein schönes Beispiel dafür, dass die Abkehr vom Standard erfrischende Ergebnisse bringen kann. Das beginnt bereits beim Unterbau, wo die Entwickler das Konzept des knuffigen Haflinger einfach zwei Nummern größer weitersponnen. Ein Zentralrohrrahmen, an dem die Halbachsen befestigt sind, Radvorgelegegetriebe, ein luftgekühlter Motor. Durch die Portalachsen erreicht der Pinzgauer eine überragende Bodenfreiheit, die Frontlenker-Bauweise mit dem Motor praktisch im Innenraum des Fahrzeugs macht ihn sehr raumökonomisch. Tatsächlich ist der Pinzgauer 4x4 mit gerade einmal 4,17 Meter Außenlänge kompakter als ein VW Golf. Und selbst der wunderbare Dreiachser-Pinzi, mit einer stolzen Nutzlast von über 1,5 Tonnen gesegnet, wirkt mit seinen 4,9 Meter gegenüber modernen Midsize-Pickups direkt zierlich. Obwohl Steyr Daimler Puch den Pinzgauer auch als zivile Version anbot, ging der allergrößte Anteil der Produktion an Armeen in aller Welt und kehrt von dort inzwischen wieder auf den Privatmarkt zurück. Wer sich für das Original – im Jahr 2000 wurde die Produktion nach England verkauft – interessiert, dürfte vor allem Fahrzeuge aus Armeebeständen der Schweiz und Österreichs auf dem Markt finden.
Mit dem kleinen Suzuki wurde Offroadfahren demokratisiert. Der Allrad-Zwerg war bezahlbar und galt als Instant-Gute-Laune-Gerät. Bis heute. Einer der wenigen noch durchaus bezahlbaren Oldtimer und damit fast ein Geheimtipp. Der LJ avancierte in seiner kurzen Verkaufsdauer zum Volks-Offroader und gilt als Startschuss für die Geländewagenszene in Deutschland. Der LJ80 kultivierte ein Motto, das bis heute im Jimny weiterlebt: Klein, leicht, superwendig und ein Motor, den man bis zum roten Bereich zwiebeln muss, um im Gelände richtig Meter zu machen. Drehmoment ist praktisch nicht vorhanden, entsprechend fleissig darf in der Viergang-Box gerührt werden.
Wie so viele seiner Zeitgenossen hat auch der Suzuki LJ natürlich ein echtes Rostproblem, besonders Exemplare, die oft im Gelände bewegt wurden. Deshalb gilt es auch darauf zu achten, ob ein interessantes Angebot auf eine Kunststoffkarosserie umgerüstet wurde. Die bringt zwar Rostfreiheit in den Überbau, doch ein H-Kennzeichen gibt es dann keines mehr.
Dafür ist der Motor verhältnismäßig robust. Und sollte tatsächlich mal ein Bauteil streiken, sind LJ80-Schrauber im Vorteil. So kompakt und übersichtlich wie das ganze Auto sind auch seine Bauteile. Das Getriebe heben auch schmalbrüstige Menschen heraus, die Anbauteile des Motors haben Motorradformat. So kann man eine Komplettrestaurierung auch als Normgaragenbesitzer in Angriff nehmen.
Der „klassische" Land Cruiser, wie ihn ein Großteil der Geländewagenfans hierzulande sieht, ist zweifellos ein Vertreter der J4-Baureihe. Und schon hier ist ein Typenkompass ziemlich undurchdringliches Dickicht. Der 1960 vorgestellte und 1977 erstmals in Deutschland angebotene Land Cruiser mit der charakteristischen Form – runde Scheinwerfer, frei stehende Kotflügel mit aufgesetzten Blinkern – machte Furore als zwar brettharter, aber auch unverwüstlicher Zeitgenosse. Gegenüber den Wettbewerbern, speziell dem Land Rover, bot er bei vergleichbarem Anwendungsspektrum erheblich mehr Power, weil Toyota mit dem Hubraum nicht sparsam umging. Die bärigen Saugdiesel sind bis heute legendär für ihre Standfestigkeit, der in den technischen Daten aufgeführte FJ mit dem bulligen Reihen-Sechser hatte für damalige Verhältnisse richtig Schmalz unter der Haube.
Unnötig zu erwähnen, dass auch beim Land Cruiser J4 der Todfeind derselbe wie bei nahezu allen anderen Offroadern dieser Ära ist: Rost. Ein bei Blech und Rahmen unversehrtes Exemplar zu finden ist praktisch unmöglich, außer es handelt sich um eine teure Vollrestaurierung. In Deutschland findet sich ein gutes Angebot, problemlose Ersatzteilversorgung und eine rührige sowie sachkompetente Szene, die mit Rat und Tat zur Seite steht – zum Beispiel beim jährlichen Buschtaxi-Treffen. Dabei ist hervorzuheben, dass restaurierte J4 in sehr gutem Zustand zwar nicht billig, aber im Vergleich zu anderen Oldtimern dieser Ära immer noch bezahlbar sind.
Zum Abschluss dann doch noch ein SUV nach neudeutscher Sprachregelung, nämlich der eigentliche Erfinder der eher straßenorientierten Offroader. 1994 blinzelte der erste RAV4 keck aus seinen Scheinwerfern und verblüffte die Fachwelt. Doch die Idee, einen hochbeinigen Allradler mit der typischen Steilheck-Optik eines Geländewagens auf ein straßentaugliches Pkw-Fahrwerk zu stellen, kam bei den Kunden extrem gut an, der RAV4 entwickelte sich zum Verkaufsschlager und ist in seiner ersten Generation längst ein Klassiker.
Noch dazu einer der wenigen, die man sich ohne große Furcht kaufen kann. Wenig Rost, die Antriebsmechanik extrem unauffällig, dazu ein selbst unter heutigen Maßstäben spritziges Fahrverhalten und ein noch akzeptabler Verbrauch. Wenn beim Unterboden-Check alles passt und die Historie nachvollziehbar ist, kann nur wenig schiefgehen, zumal die Preise (noch) tief im Keller sind. Speziell der Ur-RAV4 mit seinen ultrakurzen 3,7 Meter Außenlänge geht heute als spaßiger City-Floh durch. Der etwas familientauglichere Fünftürer unterbietet einen aktuellen VW Golf immer noch um zehn Zentimeter.