Der Genfer Automobil-Salon im März 1963 ist Schauplatz eines außergewöhnlichen und medienwirksamen Debüts: Daimler-Benz präsentiert mit dem Typ 230 SL einen neuen Sportwagen, der zwei Modelle des bisherigen Verkaufsprogramms ablösen wird: den 190 SL und der 300 SL. Das neue Modell stellt in gewisser Weise einen Kompromiss dar: Der 230 SL, intern Codename W 113, ist weder ein unwiderstehlich harter Roadster noch ein sanfter Boulevard-Sportwagen – er ist vielmehr ein komfortabler zweisitziger GT mit exzellentem Handling und maximalem Vortrieb Sicherheit. Abgesehen vom Radstand – das magische Maß von 2.400 mm wurde unverändert übernommen – hatte der neue SL fast nichts mit seinen beiden Vorgängern gemeinsam. Ab November 1967 wurde der SL mit einem 2,8-Liter-Motor ausgestattet. Gegenüber dem 250 SL wurde die Motorleistung um 20 PS und das Drehmoment um 10 % gesteigert. Abgesehen von der Typenbezeichnung war der 280 SL nur durch die Radkappen von den beiden Vorgängermodellen zu unterscheiden. Von den drei SL-Modellen der Baureihe 113 entstehen in acht Jahren insgesamt 48.912 Exemplare.Die Sportwagentypen 230 SL, 250 SL und 280 SL werden heute wegen ihrer markanten Dachform im Volksmund „Pagode“ genannt. Das hier vorgestellte Exemplar stammt aus dem Produktionsende, es verließ die Fabrik im August 1970. Nach der Renovierung im Jahr 2015 wurde es von einem der Mitglieder des Pagoda SL Klub Polska genutzt und im Laufe der Jahre wurde das Projekt erfolgreich verfeinert. Der Wagen ist nach dem Stand der Technik restauriert, befindet sich aber nicht in einem „Wettbewerbs“-Zustand, mechanisch funktioniert alles einwandfrei und lässt viel Fahrspaß zu.