Mit der Präsentation der Giulia im Jahr 1963 erfand Alfa Romeo tatsächlich das GTI-Konzept, etwa 13 Jahre bevor VW dem berühmten Golf GTI seinen Namen gab. Mit dem feinen „Nord“-Aluminiummotor mit doppelten obenliegenden Nockenwellen, zwei Weber-Doppelvergasern, Rundum-Scheibenbremsen und einem sanften 5-Gang-Getriebe war die Giulia tatsächlich ein als viertürige Limousine getarnter Sportwagen. Mit anderen Worten: ein echtes Q-Car. In den 60er Jahren wurde das Modell von der neuen italienischen Mittelschicht gut angenommen, wo es problemlos die gesamte Familie von Mailand oder Turin zum Lido transportieren konnte, mit Reisegeschwindigkeiten jenseits der 150-km/h-Marke. Das Modell wurde schnell zum bevorzugten Transportmittel für die gesamte Gruppe der „Bart- und Blaubrillen“ wie die Carabinieri, Polizia und Guardia di Finanza und trug nur zur Geschichte bei – wir alle erinnern uns an den einen oder anderen italienischen Film, in dem die Giulia hatte eine wichtige Rolle. Unser Beispiel stammt aus Dänemark und hat immer noch die originalen schwarzen Nummernschilder – eine außerordentliche Seltenheit, da die Kosten für eine Giulia damals im Vergleich zu einem Volvo Amazon doppelt so hoch waren, bzw. viermal so viel wie für einen Bug. Es handelt sich um die 1600-Version (die überwiegende Mehrheit der Giulia wurde als 1300 ausgeliefert) und weist leicht erkennbare, von Professor Kamm inspirierte Karosseriedetails auf, die die Aerodynamik des Wagens verbessern. Wer hätte gedacht, dass das recht quadratische Giulia-Design einen Cw-Wert von nur 0,34 hat? Im Vergleich ist er tatsächlich besser als ein Porsche 911. Die Tatsache, dass er ursprünglich in der Über-Klassik-Farbe Alfa Rosso ausgeliefert wurde, macht das Auto sogar noch attraktiver. Wir kennen die komplette Historie des Wagens und er wurde vor einigen Jahren komplett restauriert – natürlich mit vollständiger Dokumentation. Die Arbeiten dauerten über ein Jahr und umfassten eine komplette Erneuerung der Karosserie mit Sandstrahlen, den Neuaufbau von Motor, Getriebe, Fahrgestell und Innenausstattung, die jetzt in dickem, luxuriösem Leder ausgeführt ist. In diesem Detail unterscheidet sich das Auto natürlich vom Original, da dieses immer aus Vinyl oder Stoff bestand, aber es ist eine schöne Aufwertung. Das Auto erschien in mehreren Magazinen, darunter Motor Classic und dem Alfa Romeo Clubmagazin, und man muss sagen, dass es ein wichtiger Teil der dänischen Alfa Romeo-Geschichte ist. Ein Oldtimer, den man sowohl genießen als auch nutzen kann, und mit dem zunehmenden internationalen Interesse an dem Modell wird auch ein steigender Wert erwartet. siehe Video auf unserer Website https://stelvio.dk/